Fest verwurzelt?

„Fest verwurzelt in der Erde…“: So kennen und lieben wir den Wald. Aber immer öfter fallen große Waldflächen heftigen Stürmen, lang anhaltender Trockenheit oder dem Borkenkäfer zum Opfer. Nicht nur bei den Forstwirten, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit wächst daher die Sorge, wie es mit dem Wald weitergeht.

„Wir sehen den Klimawandel als große Herausforderung und arbeiten intensiv daran, den ‚Wald der Zukunft‘ zu entwickeln“, sagt Prinz Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha. Denn aufgrund der langen Wachstumszyklen müssen die Entscheidungen, die heute im Waldbau getroffen werden, zukünftige Klimaszenarien einbeziehen. Ganz praktisch lauten die zentralen Fragen: Wie muss der Wald aussehen, den wir heute pflanzen und der in den nächsten 100 oder 120 Jahren gut gedeihen kann, damit wir im etwa im Jahr 2130 eine gute Baumernte haben? Und wie können wir auch den vorhandenen Wald zukunftsfähiger machen?

„Für die ökonomische und ökologische Zukunft eines Waldbestandes ist die Baumartenwahl von größerer Tragweite als jede andere Entscheidung im Forstbetrieb.“

(Dr. Christian Kölling, „Bäume für die Zukunft“, 2018)

Douglasie
(Foto: Conny WR, Pixelio)

Buche
(Foto: Rainer Sturm, Pixelio)

Eiche
(Foto: Rainer Sturm, Pixelio)

Lärche
(Foto: Gaelle Ballinger)

Für nachhaltige Waldwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Um tragfähige Antworten auf diese Fragen zu finden, hat die Herzoglich Sachsen-Coburg und Gotha’sche Familienstiftung im Jahr 2015 eine Kooperation mit der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg initiiert. Gemeinsam soll das umfassende, in der Stiftung vorhandene Erfahrungswissen und die Beobachtungen aus vielen Jahrzehnten der forstwirtschaftlichen Praxis wissenschaftlich genutzt, ergänzt und auswertet werden.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass ein Schlüsselfaktor für die zukünftige Gestaltung des Waldes in der Auswahl der Baumarten liegt. Denn jede Baumart hat andere Ansprüche an ihren Standort, besonders bezüglich Boden und Klima – und je mehr sich die klimatischen Rahmenbedingungen ändern, desto schlechter gedeihen die bisher traditionell in Deutschland angepflanzten Bäume, die es eher kühl und feucht mögen. Ein Ansatz könnte daher sein, den Wald umzubauen – weg von der Fichte hin zu Douglasie und Buche, Eiche und Lärche.

Beginnende Durchmischung in bisher reinen Fichtenbeständen